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Beruf wechseln: Möglichkeiten & (Hinter)Gründe
Arbeitnehmende sind durchschnittlich fast 40 Jahre ihres Lebens berufstätig. Der Job ist damit ein wichtiger Bestandteil des Alltags und beeinflusst diesen. Fühlen sich Arbeitnehmende wohl in ihrem Job, werden geschätzt und üben ihre Arbeit gerne aus, wird das allgemeine Wohlbefinden positiv beeinflusst. Ist dies nicht der Fall und wird tagtäglich mit dem Job gehadert, sinkt die Motivation und die Zufriedenheit im privaten Umfeld fängt an unter dem beruflichen Missstand zu leiden. Der falsche Beruf ist also sowohl eine Karrieresackgasse als auch eine Garantie für weitere Probleme und Unzufriedenheit. Ein Berufswechsel kann in dieser Situation der richtige Ausweg sein. Doch bevor dieser Schritt gegangen werden kann, müssen die Hintergründe der Unzufriedenheit sowie die Chancen der Veränderung analysiert werden. Was muss vor dem Jobwechsel bedacht werden und wie kann dieser neue Chancen eröffnen? Unsere Jobwechsel Tipps geben einen Anhaltspunkt.
Ein Jobwechsel kann aus verschiedensten Gründen Sinn machen. Sei es aufgrund der Unzufriedenheit im aktuellen Beruf, wegen des Stellenabbaus im Unternehmen, aufgrund der Digitalisierung und dem Wandel der Arbeitsanforderungen oder, aufgrund der Elternzeit oder des Sabbaticals. Egal welche Voraussetzungen bestehen, eins vereint jedes Szenario: Die Betroffenen möchten nicht mehr in ihren alten Beruf zurückkehren.
Um die richtige Entscheidung zu treffen ist es wichtig, nicht überstürzt zu handeln und genug Zeit für die Entscheidungsfindung einzuplanen. Denn sobald Plan A nicht mehr auf das eigene Leben zutrifft, sollte ein Plan B her. Die eigene Zufriedenheit muss bei der Entscheidungsfindung ganz oben stehen. Ist der Gedanke des Berufswechsels erst einmal manifestiert, fällt es schwer in der aktuellen Jobsituation langfristig glücklich zu werden. Doch welche Anzeichen sprechen dafür, einen Berufswechsel zu wagen? Wann macht es Sinn, zu neuen beruflichen Ufern aufzubrechen?
1. DIE GESUNDHEIT LEIDET
Der Körper liefert klare Signale. Wenn Arbeitnehmende anhaltenden Rückenschmerzen, häufige Magen-Darm-Erkrankungen oder Niedergeschlagenheit empfinden, ist das ein Zeichen dafür, dass die aktuelle Arbeitssituation schadet.
2. SOZIALER DRUCK
Wenn Arbeitnehmende das Gefühl haben, nicht ins Team oder ins Unternehmen zu passen kann sich das auf die Psyche niederschlagen. Auch das soziale Umfeld muss stimmen – Personen, die sich in ihrer Rolle im Team nicht wohlfühlen, sollten ihre Situation überdenken.
3. ENTWICKLUNGSSTILLSTAND
Auch die fehlende Entwicklungsmöglichkeit im Unternehmen kann zu hoher Frustration führen. Wenn trotz steigender Berufserfahrung die Gehaltsverhandlungen scheitern und die Beförderung vertagt wird, bieten andere Unternehmen möglicherweise bessere Chancen.
4. UNSICHERHEIT
Aufgrund der Digitalisierung verändern sich Jobs und Anforderungen. Stellen werden gestrichen, neue Berufe kommen hinzu. Doch das laufende Streichen von Stellen kann zu Unsicherheit führen und das Wohlbefinden im Beruf negativ beeinflussen.
5. FEHLENDE MOTIVATION
Abgesehen von den offensichtlichen Veränderungen wie gesundheitlichen Problemen und Aufstiegschancen, ist ein Berufswechsel ebenso sinnvoll, wenn die Motivation auf Dauer wegbleibt. Da kann das private und soziale Umfeld zwar im Einklang mit dem Job sein, doch fehlt schlichtweg die Lust und der Spaß an der Arbeit, macht der Beruf dauerhaft nicht glücklich.
6. WORK-LIFE-BALANCE
Nicht nur das Mindset, auch private Voraussetzungen von Arbeitnehmenden verändern sich im Laufe des Berufslebens. Auch wenn zu Beginn des Arbeitsverhältnisses die Work-Life-Balance zufriedenstellt, kann sich diese nach einiger Zeit neuausrichten.
Wie bereits im letzten Punkt „Work-Life-Balance“ angedeutet, müssen nicht immer Firmeninterne Voraussetzungen dazu führen, dass ein Jobwechsel angestrebt wird. Wenn sich im familiären und persönlichen Umfeld etwas verändert, können sich auch die beruflichen Prioritäten verschieben. Daher überdenken, besonders während und nach der Elternzeit, viele Arbeitnehmende und Berufsrückkehrer:innen ihre berufliche Zukunft. In vielen Fällen führt der durch die Elternzeit gewonnene Abstand zum Arbeitsplatz zu neuen Zielen.
Um den Verlust der Sicherheit, den der alte Job mit sich bringt, auch genau zu bedenken, sollten sich die Arbeitnehmenden während der Elternzeit ein paar persönliche Fragen stellen. Das Ziel dieser Fragen ist es zu erkennen, ob ein neuer Job sinnvoll wäre, welche Voraussetzungen dieser erfüllen sollte und wie das Vorhaben eines Berufswechsels umgesetzt werden kann.
Werden die Fragen der Reihe nach beantwortet, stellt sich schnell heraus, ob eine Veränderung möglich und sinnvoll ist oder nicht. Besteht eine Lücke zwischen dem derzeitigen Job und dem Traumjob oder dem Beruf, der sich mit den neuen Umständen vereinen lässt, kann die Zeit während der Elternzeit sinnvoll dazu genutzt werden, sich beruflich neu aufzustellen. Zum Beispiel in Form einer Weiterbildung, um so neue Berufsfelder abzudecken. Wie genau das aussehen kann, wird in unserem Blogartikel Weiterbildung in Elternzeit thematisiert.
Unabhängig der Ausgangssituation steht Eins fest: Der Wunsch nach Veränderung ist im Laufe des Berufslebens ganz normal und hat sich der Gedanke erst einmal manifestiert, sollte das Ziel strukturiert verfolgt werden. Damit sich die Ist-Situation jedoch nicht allzu bald wiederholt, bedarf der Wechsel des Berufs einiger Vorbereitungen: Die folgenden Jobwechsel Tipps helfen dabei.
1. REFLEKTIEREN
Was macht Dich im aktuellen Job unzufrieden? Schreib eine Liste mit den Dingen, die Dich momentan beruflich unglücklich machen.
2. ANALYSIEREN
Deine Liste zeigt Dir, auf was Du bei deinem Jobwechsel achten solltest und wo Deine Prioritäten bei der Jobsuche liegen sollten.
3. RECHERCHIEREN
Informiere Dich über Zukunftsjobs und wirf einen Blick auf aktuelle Jobportale. Welche Jobbeschreibungen decken Deine Wünsche und Ziele ab?
4. IDENTIFIZIEREN
Du hast interessante Jobausschreibungen gefunden? Die Anforderungsprofile helfen Dir dabei, Deinen Skill-Gap zur erkennen.
5. INFORMIEREN
Du kennst Dein Berufsziel und Deinen Skill-Gap. Informiere Dich über Förderungs- und Weiterbildungsmöglichkeiten – so kannst Du Dein Know-how gezielt erweitern.
6. MOTIVIEREN
Alles ist lernbar – wenn Du Deine Ziele verfolgst, wirst Du auch Erfolg haben. Bleib am Ball und motiviere Dich selbst für lebenslanges Lernen.
Unser Tipp
Mach Dir vor Deinem geplanten Jobwechsel genaue Gedanken darüber, welche Anforderungen Du für eine Veränderung benötigst und wie Du diese in Zukunft erfüllen kannst. Eine Weiterbildung kann hierbei helfen: So erweiterst Du Dein Wissen, schließt Deinen Skill-Gap und erhöhst Deine Chance auf eine neue Position. Wenn Du direkt aus der Arbeitslosigkeit eine Weiterbildung startest, wird Deine Weiterbildung sogar gefördert. Mit dem Bildungsgutschein der Agentur für Arbeit werden die Kosten Deiner Weiterbildung somit bis zu 100% übernommen.
Arbeitnehmende die kurz vor einem Berufswechsel stehen stellen bei der ersten Arbeitsmarktrecherche häufig fest, dass sie die Anforderungen ihrer Wunschberufe noch nicht erfüllen. Und noch ist hier das Stichwort: Jeder Beruf muss irgendwann erlernt werden. Es ist also nie zu spät sich, unabhängig der Ausgangssituation, neue Ziele zu setzen und einen Job anzustreben, der auf Dauer Sicherheit und Zufriedenheit bedeutet.
Diesen Weg haben zwei Weiterbildende der IU Akademie bereits hinter sich. Sophia und Arin ergriffen aus der Arbeitslosigkeit heraus die Initiative und haben ihr Know-how durch eine Weiterbildung erweitert. Heute sind beide Teilnehmenden glücklich in einer Festanstellung, die zu ihnen und ihren individuellen Lebensumständen passt. Sophia hat sich auf dem Arbeitsmarkt mit der Weiterbildung „L&D Manager-Specialist New Work“ der IU Akademie erfolgreich breiter aufgestellt und noch während der Weiterbildung einen Job als HR-Specialist in einem mittelständigen Unternehmen gefunden.
Arin suchte einen Job der sich mit ihrem Alltag als Mutter vereinen lässt und ihr Sicherheit bietet. Mit der Weiterbildung „Public Management“ an der IU Akademie hat sie einen Job im öffentlichen Dienst gefunden und schließt ihre Weiterbildung in Teilzeit ab. Zwei Erfolgsgeschichten, die zeigen, dass ein Jobwechsel zwar Mut und Motivation erfordert, mit einer konsequenten Herangehensweise jedoch neue Chancen eröffnet.
Sei es der unverschuldete Jobverlust, private Veränderungen oder persönliche Unzufriedenheit: Dem Wunsch nach einem Jobwechsel liegen verschiedenste Voraussetzungen zugrunde. Ganz unabhängig der Ausgangslage sollte der Wechsel des Berufs gut durchdacht sein. Dabei hilft eine Analyse der Ist-Situation und das Visualisieren der gewünschten Soll-Situation. Kurzum: Wo stehe ich derzeit und wo sehe ich mich in Zukunft? Prinzipiell steht einem Jobwechsel nichts im Weg – außer der persönlichen Motivation. Neue Karriereziele sind immer erreichbar und wo Wissenslücken bestehen, um die Anforderungen des Traumjobs zu erfüllen, können diese geschlossen werden. Denn Lebenslanges Lernen ermöglicht auch lebenslange Weiterentwicklung.
Ich lebe in Innsbruck und bin Redakteurin an der IU Akademie. Ich liebe gute Magazine, das Schreiben und die Berge - ob im Sommer zum Wandern oder im Winter auf der Piste. Wenn es für mich mal nicht in die Natur geht, rolle ich auch gerne die Yogamatte aus oder tausche die Tastatur des Laptops gegen die Tasten am Klavier.
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