Die „Differentielle und Persönlichkeitspsychologie“ nimmt eine besondere Stellung im Kanon der Grundlagenfächer der Psychologie ein. Die Grundlagenfächer beschäftigen sich mit Gemeinsamkeiten menschlichen Erlebens und Verhaltens. Dies gilt auch für die Persönlichkeitspsychologie. Allerdings fokussiert die Differentielle Psychologie gemäß ihrem Namen die interindividuellen Besonderheiten, die die Einzigartigkeit und Individualität eines jeden Menschen ausmacht. Dabei stehen auch Theorien und Gesetzmäßigkeiten im Vordergrund, die diese interindividuellen Unterschiede beschreiben, erklären und vorhersagen lassen. Zur Erklärung dieser interindividuellen Unterschiede werden Anlage- und Umwelteinflüsse eingeführt und die wichtigsten Methoden und Ergebnisse zur Erblichkeitsschätzung vorgestellt. Außerdem werden einige biologische Korrelate von Strukturmerkmalen der Persönlichkeit behandelt. Daneben sind Theorien wichtig, die die intraindividuelle Variabilität des Handelns von Personen in unterschiedlichen Situationen erklären („Prozessmerkmale“). Dazu wird die sozial-kognitive Theorie von Mischel vorgestellt. Theorien der Persönlichkeit haben Auswirkungen auf die klinisch-psychologische Diagnostik, die Eignungsdiagnostik, auf Psychotherapie und Erziehung sowie auf Maßnahmen der Personalentwicklung.

1. Grundlagen und Forschungsmethoden
   1. Einführung in interindividuelle Differenzen
   2. Geschichte der differentiellen Psychologie
   3. Abgrenzung der differentiellen Psychologie
   4. Zentrale Begriffe
   5. Inhaltliche Konzepte der differentiellen Psychologie
2. Persönlichkeitstheorien
   1. Psychodynamische Theorien
   2. Bedürfnis- und Motivationstheorien
   3. Lerntheorien
   4. Kognitive und Handlungstheorien

3. Interindividuelle Differenzen im Persönlichkeitsbereich
   1. Modellierung von Persönlichkeitsstrukturen
   2. Persönlichkeitstheoretische Konzepte von Cattell
   3. Persönlichkeitstheoretische Konzepte von Eysenck
   4. Das Fünf-Faktoren-Modell (FFM) der Persönlichkeit (Allport)
   5. Biologische Theorien

4. Determinanten interindividueller Unterschiede
   1. Genetische Faktoren
   2. Umweltfaktoren
   3. Gruppenunterschiede

Die psychologische Diagnostik ist im Bereich der methodischen Teilgebiete der Psychologie anzusiedeln. Zusammen mit der Statistik bildet sie die Grundlagen für wissenschaftlich fundierte, psychologische und damit qualitativ hochwertige Arbeitsergebnisse der psychologischen Profession. Im Mittelpunkt des Kurses stehen daher die Testtheorie und Testkonstruktion sowie die Konzepte psychologischer Diagnostik und die Zielsetzung des diagnostischen Prozesses. Der Kurs wird abgerundet durch arbeitsbezogene Qualitätsstandards der Diagnostik, Standards für das Testen sowie allgemeine rechtliche und berufsethische Richtlinien für Psychologen, die diagnostische Relevanz haben.

1. Einführung in die psychologische Diagnostik
   1. Begriffsbestimmung
   2. Geschichte der psychologischen Diagnostik
   3. Klassifikationssysteme in der Diagnostik
   4. Arten psychologischer Diagnostik
   5. Anwendungsbereiche psychologischer Diagnostik
   6. Der diagnostische Prozess
   7. Testarten
   8. Anwendungsbeispiele
2. Testtheorien
   1. Klassische Testtheorien (KTT)
   2. Item-Response-Theorien (IRT)
   3. Kombination aus KTT und IRT
   4. Anwendungsbeispiel

3. Methoden der diagnostischen Informationsgewinnung
   1. Ausgewählte Methoden der diagnostischen Informationsgewinnung
   2. Kriterien zur Methodenwahl
   3. Anwendungsbeispiel

4. Stufen der Testkonstruktion
   1. 1.-4. Stufe
   2. 5.-9. Stufe
   3. 10. Stufe: Eichung/Cut-off-Werte
   4. Anwendungsbeispiel

5. Testgütekriterien
   1. Hauptgütekriterien
   2. Nebengütekriterien
   3. Empfehlungen des Testkuratoriums zu Beurteilungskriterien
   4. Anwendungsbeispiel

6. Der diagnostische Prozes
   1. Der diagnostische Prozess: ein Modell (Jäger 2006)
   2. Anwendungsbeispiel

7. Güte diagnostischer Prozesse
   1. Empirische Ermittlung der Qualität diagnostischer Instrumente
   2. Identifikation diagnostischer Fehlerquellen
   3. Angewandte diagnostische Forschung
   4. Urteilsfehler
   5. Anwendungsbeispiel

8. Qualitätssicherung & Evaluation
   1. Einführung und Begriffsbestimmung
   2. Berufsrecht und Ethik in der Psychologie
   3. Rechtliche Grundlagen & berufsethische Richtlinien (BER) der Diagnostik
   4. Anwendungsbeispiel

Aufbauend auf Testtheorie und Testkonstruktion wird in diesem Kurs die praktische Bedeutsamkeit der psychologischen Diagnostik fokussiert. Im Mittelpunkt stehen verschiedene Kategorien der Testdiagnostik, innerhalb derer jeweils mindestens drei wichtige konkrete Tests ausführlich dargestellt werden. Der Kurs wird eingerahmt vom aktuellen wissenschaftlichen Stand über Testkennwerte und Qualitätsbeurteilungen in der psychologischen Diagnostik.

1. Kennwerte psychologischer Testverfahren
   1. Klassische und neue Testkennwerte zur Auswahl von Testverfahren
   2. Die Bewertung von Testkennwerten unter ergonomischer Perspektive
2. Psychometrische Einzelfalldiagnostik
   1. Normierte Testwerte
   2. Konfidenzintervalle für individuelle Testwerte
   3. Kritische Differenzen individueller Werte
   4. Interpretation individueller Profile

3. Psychologische Begutachtung
   1. Arten psychologischer Gutachten und Stellungnahmen
   2. Formaler Aufbau eines Gutachtens
   3. Qualitätsmerkmale eines Gutachtens
   4. Auswahl diagnostischer Informationen im Rahmen der Begutachtung
   5. Reliabilität und Validität diagnostischer Informationen in psychologischer Begutachtung

4. Erstellung eines Untersuchungsplans
   1. Ein- und mehrstufige Untersuchungspläne
   2. Allgemeine Aspekte von Untersuchungsplänen

5. Angewandte Testdiagnostik I
   1. Arten von Leistungstests
   2. Aufmerksamkeit und Konzentration
   3. Intelligenzdiagnostik
   4. Persönlichkeitsdiagnostik

6. Angewandte Testdiagnostik II und Qualtiätsbeurteilung in der Diagnostik
   1. Diagnostik hybrider Eigenschaften
   2. Gesundheitspsychologische und klinische Diagnostik
   3. Systeme und Standards der Qualitätskontrolle unter besonderer Berücksichtigung des Testbeurteilungssystems TBS-DTK
   4. Interview-Standards des Arbeitskreises Assessment Center e.V. (2008)

Aufgrund des technologischen Wandels benötigen Organisationen und Unternehmen immer mehr Mitarbeiter mit speziellen Kompetenzen, die zunehmend weniger in der erforderlichen Anzahl und Qualität verfügbar sind. Zudem bewerben sich diese auch nicht mehr von sich aus bei den Unternehmen. Der Personalbeschaffungsmarkt hat sich inzwischen von einem Arbeitgebermarkt zu einem Bewerbermarkt entwickelt. Um dennoch den Bedarf an Mitarbeitern zu decken, müssen Unternehmen zunehmend ungewöhnliche Wege gehen. Sie sind außerdem gefordert, eine Passung zwischen Position, Unternehmen und Mitarbeiter sicherzustellen. Hierfür sind Kenntnisse der Personalpsychologie ebenso unabdingbar wie Maßnahmen zur Entwicklung von erforderlichen Kompetenzen für den Unternehmenserfolg.

Studierende lernen die gängigen Begriffe, theoretischen Ansätze und Methoden zur Überprüfung der Passung zwischen Bewerber/Interessent und Arbeitsplatz ebenso kennen wie verschiedene Methoden zur Rekrutierung von neuen Mitarbeitern. Es wird darüber hinaus die Bedeutung und die Art der Integration von neuem Personal in der Organisation behandelt. Die Studierenden werden mit der Rolle und Funktion des Kompetenzmanagements als Grundlage für die Auswahl und für die Planung von Entwicklungsmaßnahmen vertraut gemacht. Instrumente zur Beurteilung von Handlungsergebnissen sowie rechtliche Rahmenbedingungen runden den Kurs ab.

Nach Abschluss des Kurses sind die Studierenden in der Lage, den gesamten Zyklus eines Mitarbeiters im Unternehmen qualifiziert und kompetent zu initiieren, durchzuführen und zu betreuen.

1. Aufgaben und Herausforderungen der Personalpsychologie
   1. Marktdynamik und Technologiedynamik
   2. Organisationsdynamik und Wertedynamik
2. Anforderungsanalyse
   1. Definition und Ziele
   2. Methoden und Verfahren
   3. Stellenprofile

3. Mitarbeiterrekrutierung
   1. Definition und Methoden der Ansprache
   2. Quellen und Wege der Ansprache

4. Personalmarketing und Employer Branding
   1. Definition, Ziele und Personalmarketingmix
   2. Abgrenzung Personalmarketing versus Employer Branding
   3. Aufbau einer Arbeitgebermarke
   4. Bedeutung Employer Branding und Employer Branding-Strategie

5. Personalauswahl
   1. Prozess der Personalauswahl
   2. Gütekriterien
   3. Arten von Personalauswahlverfahren

6. Onboarding – Integration neuer Mitarbeiter
   1. Ziele und Nutzen
   2. Theoretische Grundlagen und Maßnahmen

7. Kompetenzmanagement und Personalentwicklung
   1. Gegenstandsbereiche und Werkzeuge des Kompetenzmanagements
   2. Diagnose des Entwicklungsbedarfs
   3. Entwicklungsmaßnahmen
   4. Transfersicherung

8. Leistungsbeurteilung
   1. Verhaltensbeurteilung und Feedbackkultur
   2. Mitarbeitergespräch

9. Rechtliche Aspekte
   1. AGG
   2. Kündigung und Auflösung
   3. Arbeitszeugnisse